Eine Frau, ein Dorf im langen Schatten der Hakenkreuzfahne
Barbara Knodels Buch „Zwerland“ erinnert an das düstere Kapitel eines Dorfes in der Nazizeit, das so oder ähnlich an vielen Orten aufgeschlagen werden könnte. Im Mittelpunkt Ihres Berichts steht Lena Schaible geb. Auweder. Sie wurde, nachdem ihr eine Affäre mit einem polnischen Zwangsarbeiter unterstellt worden war, mit 21 Jahren auf einem Acker im Gewann Zwerland verhaftet und als Gefangene durchs Dorf geführt. Nach einem Gefängnisaufenthalt in Maulbronn kam sie in Gestapohaft ins berüchtigte HOTEL SILBER in Stuttgart. Ein Gerichtsverfahren sprach sie von den Vorwürfen frei, jedoch wurde sie in ihrem Heimatdorf Ölbronn weiter geächtet. Nur mit Mühe schaffte es die junge Frau, sich in der Dorfgemeinschaft zu rehabilitieren und eine gesicherte Existenz als Lehrerin aufzubauen. Nach über einem halben Jahrhundert des Schweigens sprach Lena Schaible für „Zwerland“ mit Barbara Knodel über ihre Vergangenheit.
Szenische Lesung: Gabriele Hintermaier und Boris Burgstaller
Einrichtung: Peter Britz
Musikalische Zitate: Wilma Heukens, Akkordeon
Uraufführung: 05. Juni 2016, Foyer Schauspielhaus,
Wiederaufnahme 9. Dezember 2018, 11 Uhr,Hotel Silber im Rahmen der Eröffnungswoche
Weitere Aufführungen:
21. November 2019, 19:30 Uhr im Bibliothekskeller, Marktgasse 6, Vaihingen/Enz