Kindereuthanasie in Stuttgart
Das eine ist ein Skandal: Der Tod von Gerda Metzger, die mit drei Jahren im Stuttgarter Kinderkrankenhaus der Kindereuthanasie zum Opfer fiel. An sie erinnert ein Stolperstein in der Türlenstrasse in Stuttgart. Das Stück erzählt ihre Geschichte. Das andere ist gängige Praxis, auch davon handelt das Stück, von der Möglichkeit bereits pränatal körperliche und geistige Behinderungen zu diagnostizieren und sich entsprechend zu verhalten.
Ein junges Paar möchte ein Kind und möchte sich darauf vorbereiten, was es erwartet. Da beginnt ein ethischer Parcours am Rande der Hysterie. Darf man noch ein Kind in die Welt setzen, wenn es womöglich „kaputt“ ist und nicht den Erwartungen an ein normal gesundes Kind entspricht. Kann man sich das zumuten, darf man es der Gesellschaft zumuten?
Die Produktion von Theater-La-Lune verarbeitete Interviews mit Betroffenen, die zeigen, wie aktuell die Frage nach dem lebenswerten Leben, schon wieder ist, die von der NS-„Euthanasie“ so tödlich beantwortet wurde – in Brandenburg, Hadamar, Ravensburg, Grafeneck und eben auch in Stuttgart.
Es lesen und spielen: Julianna Herzberg und Jan Uplegger; Texte: Dieter Nelle, Jan Uplegger, Julianna Herzberg und Interview-Material; Szenische Einrichtung, Sounds und Collage: Dieter Nelle; Interviews: Julianna Herzberg.
Uraufführung: Juli 2018 Stadtpalais;
Wiederaufnahmen: 16. und 17. November 2018, 12.4.2019, 3.11.2019 Theatre La Lune,
Gastspiele
2019
27.1. Gedenkstätte Brandenburg
12.3. Gedenkstätte Lindenstraße, Potsdam
11.4. Staatsarchiv Ludwigsburg
2.10. Martinushaus, Aschaffenburg
20.11. Berlin Pankow, jüdischer Beetsaal/ Janusz-Korczak-Bibliothek
21.11. Berlin-Reinickendorf, Jugendkunstschule Atrium
2020
27.1. morgens Gedenkstätte Grafeneck im Rahmen der Gedenkstunde des baden-württembergischenm Landtags in Grafeneck
27.1. abends, Klinikum am Weissenhof, Weinsberg
29.1. Berlin, Spandau, Gotischer Saal
30.1. Berlin, Konrad Adenauer Stiftung
16.2. Heimatmuseum Flacht in Weissach (Doppelvorstellung)
19.9. Theater Mon Ami, Lebenshilfe Weimar