ALS SIE KAMEN – eine performative Annäherung in Erinnerung an die Geschwister Kurz –

ALS SIE KAMEN – eine performative Annäherung in Erinnerung an die Geschwister Kurz –

Musik – Tanz – Sprache: eine performative Annäherung in Erinnerung an die Geschwister Otto, Sonja, Thomas und Albert Kurz
mit Yahi Nestor Gahé, Dorothea Lanz, Matthias Schneider-Hollek

Die vier Sinti und Roma Kinder der Bad Cannstatter Familie von Otto und Franziska Kurz wurden am 9. Mai 1944 aus dem katholischen St. Josefs-Pflegeheim in Mulfingen mit 35 weiteren Kinder und Jugendlichen aus Württemberg von drei Gendarmen abgeholt und in einem Postbus zum Abstellgleis des Bahnhofs Künzelsau gebracht. Nach 50 Stunden Fahrt trafen die 39 Mulfinger Kinder am 12. Mai 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ein.

Sehr deutlich zeigt sich die Verstrickung von Politik und Gemeindeverwaltungen, Wissenschaft, Medizin, Polizei und Kirche, insbesondere die der Sozialbürokratie als ausführende Stelle im nationalsozialistischen Deutschland von 1933-1945.

Die künstlerische Annäherung kreiert einen Sprach – und Klangraum, indem verschiedene Menschen eine Stimme, einen Körper oder eine Musik durch die Performer*innen erhalten.

Der Fokus liegt dabei auf der Verantwortlichkeit der Institutionen und der darin arbeitenden Menschen.

Am 13. Dezember 2023 fand die Premiere dieser Performance im Hotel Silber statt. Das sehr gemischte Publikum wanderte  nach einem Auftakt im Foyer durch drei Räume im Erdgeschoss und konnte selber entscheiden, in welcher Reihenfoilge und wie lange es sich mit den drei Elementen der Performance konfrontieren wollte. Ein abschließendes  Publikumsgespräch mit Dora Lanz und Nestor Gahè im Foyer gab Gelegenheit über das Erlebte zu sprechen.

Eine weitere Aufführung der Performance fand statt am 19. Oktober 2024 in den Räumen der Erlöserkirche in Stuttgart-Nord – in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Baden-Württemberg Deutscher Sinti und Roma

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